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Die Woche im NetzDer große Erfolg der Candy Crush Saga

Einmal in der Woche blicken wir zurück - auf Phänomene, Hypes und wichtige Entwicklungen im Internet. Diesmal: Wie süchtig die Candy Crush Saga machen kann.Franziska Bluhm 06.09.2013 - 15:06 Uhr

Das Spiel gibt es seit April 2012 bei Facebook, im November ist es auch in den mobilen Stores verfügbar.

Foto: PR

Es gab einmal eine Zeit, da war das Spiel Farmville der letzte Schrei: Kühe wurden gefüttert, Beete bepflanzt, Gärten dekoriert. Bei Facebook wurde um Hilfe gebeten und Menschen, die nicht mitmachten, waren genervt von den ewigen Statusmeldungen. Irgendwann war der Hype vorbei. Spielehersteller Zynga steckt in der Krise, weil er zu spät auf das mobile Spielen gesetzt hat. Einer der frühzeitig den Trend erkannt hat und eine technische Lösung gefunden hat, ist der Spielehersteller King.com. Das Unternehmen ermöglichte bei seinem Spiel "Bubble Witch Saga" erstmals, dass die Nutzer das identische Spiel am Computer auf dem iPhone oder dem iPad spielen und jederzeit auf einem anderen Gerät fortsetzen konnte. Das macht ihn zu dem derzeit größten Spieleanbieter bei Facebook.

Wie perfekt King.com das Geschäft mit dem Spielen mittlerweile begriffen hat, zeigt der unfassbare Erfolg von "Candy Crush Saga". Das Spiel gibt es seit April 2012 bei Facebook, im November ist es auch in den mobilen Stores verfügbar. Seitdem hat die Saga einen wahren Siegeszug hingelegt. Laut Appdata.com spielen derzeit 133 Millionen Menschen monatlich das Spiel bei Facebook, davon allein 53 Millionen täglich. Das Spiel gibt es aber auch ohne die Verbindung zu dem Social Netzwerk - es lässt sich auch direkt aufs Smartphone über den Apple-Store oder Google Play herunterladen. Bei Google Play wurde das Spiel mehr als 100 Millionen Mal heruntergeladen, bei Apple wird die Zahl ähnlich hoch sein. Mindestens fünf Millionen Spieler gibt es wohl plattformübergreifend allein in Deutschland.

Warum die Candy Crush Saga so süchtig macht

Wer den Klassiker Bejeweled kennt, wird sich beim Öffnen des Spiels gleich zuhause fühlen. Nach dem gleichen Prinzip müssen bei Candy Crush aus Süßigkeiten Reihen gebildet werden - eine Reihe besteht aus mindestens drei Süßigkeiten. Die Regeln ansonsten sind einfach: Je mehr Süßigkeiten eine Reihe beinhaltet desto besser, für Kettenreaktionen gibt es Extra-Punkte. Und die kann man gut gebrauchen, denn bei fast jedem Spiel muss neben anderen Aufgaben eine bestimmte Anzahl von Punkten erreicht werden. Wer die Aufgaben in den verschiedenen Levels erfüllt - offiziell sind es derzeit 455 Episoden - kommt weiter. Wie lange man spielt, ist nicht vorgegeben. Eine kleine zwei-Minuten-Runde ist genauso möglich wie eine Zwei-Stunden-Session. Wer scheitert, hat fünf Leben. Und kann dann entweder über Facebook Freunde um Hilfe bitten, eine halbe Stunde warten, bis er ein neues Leben gewonnen hat oder bezahlen. 89 Cent kostet ein Set an Leben.

Bezahlen kann man bei der Candy Crush Saga an fast allen Ecken, auch wenn der Download an sich kostenlos ist. Extra-Züge, Extra-Zeit, Bonus-Bonbons oder der Eintritt in eine neue Welt - für all das kann der Kunde die Brieftasche öffnen. Und wer wie ich seit Tagen in Level 102 festsitzt, ist irgendwann sehr gewillt, dies auch wirklich zu tun.

Perspektive

Die Studenten von der Gamer-Talent-Schmiede DigiPen haben ein sehenwertes Puzzle-Spiel namens Perspective programmiert. In dem Jump-Run-Spiel lotsen die Spieler eine 2D-Figur durch eine dreidimensionale Welt. Um weiter in den Levels voranzukommen, muss mit einer Kamera gearbeitet werden, die die Perspektive im Raum verändert. Wenn dadurch die Klötze aneinander stoßen, können sie überwunden werden.

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Foto: Presse

Deity

Ebenfalls DigiPen-Studenten waren es, die die düstere Welt von Deity entworfen haben. Hier springt der Spieler als kleiner Kobold von Fackel zu Fackel und schießt dabei patrouillierende Wachen mit bunten Blitzen ab. Vor allem die bunten Effekte sorgen für einen hohen Suchtfaktor.

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Foto: Presse

Cantrip

Das Spiel der dänischen Studenten der DADIU ist ein zauberhaftes Märchen in schwarz-weiß. Darin übernehmen die Spieler die Rolle von zwei Waisenkindern, die jeden Tag dadurch überleben, dass sie Dosen sammeln. Dabei gelangen sie an einen Schrottplatz, auf dem alle möglichen Gefahren auf sie lauern. So harmlos das Spiel auf den Bildern aussieht, es ist nichts für Kindern, da doch ordentlich Blut fließt.

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Foto: Presse

Mono

Eine Farbexplosion ist das Geschicklichkeitsspiel des Entwicklers Binary Zoo. Es führt durch ein Labyrinth voller Lichter. Dabei schießt der Spieler farbige Kugeln ab, die den schwarzen Hintergrund bunt färben, sobald sie getroffen wurden. Jede getroffene Kugel hinterlässt kleinere Kugeln, die ebenfalls wieder getroffen werden müssen. Entsprechend wird es immer voller und die Herausforderung wächst.

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Foto: Presse

You must escape

Hochgradig minimalistisch und kreativ ist das Spiel „You must escape“. Denn das Geschicklichkeitsspiel setzt voll auf Soundeffekte. Nur die von Spielern produzierten Schallwellen werden vor dem schwarzen Hintergrund sind sichtbar und werden von Wänden zurückgeworfen. Auf diese Art können sich die Spieler in einem stockfinsteren Komplex aus Gängen auf der Suche nach dem Ausgang navigieren. Fallen und Feinde stehen ihnen dabei im Weg.

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Foto: Screenshot

Evoland

Ein kleines Abenteuer ist das Spiel Evoland, in dem sich die Gamer durch die Geschichte der Computerspiele zocken. Mit jedem Level werden Grafik und Sound ein bisschen besser. Eine kleine Version steht kostenlos zur Verfügung. Für eine erweiterte Fassung müssen die Spieler zahlen.

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Foto: Presse

Terminally Ill

Wer behauptet, er sei des Multitaskings mächtig, sollte sich an diesem Spiel ausprobieren. Es ist etwa so einfach wie eine Hand über dem Kopf und die andere vor dem Bauch kreisen zu lassen. Denn hier wurden zwei minimalistische Spiele zu einem integriert. Wer gewinnen will, muss beide perfekt spielen.

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Foto: Presse

Save the date

Der Spieler ist zum Abendessen verabredet. Es beginnt ein einfacher Dialog, ein leichtes Geplänkel, auf das der Spieler einfach reagieren muss. Doch „einfach“ ist relativ. Denn nach jeder Situation folgt eine neue, die es zu meistern gilt. Jede gegebene Antwort und jede getroffene Entscheidung verändert den Spielverlauf. Um wirklich zu verstehen, welchen Einfluss das eigene Handeln hat, sollte man das Spiel etwas zwei Mal durchspielen und jedes Mal anders reagieren.

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Foto: Presse

A Story About My Uncle

Programmiert wurde das Jump-and-Run-Spiel von schwedischen Studenten. Mit Sprungstiefeln und Seilhaken geht es mit riesen Sätzen durch eine Fantasiewelt, in der die Spieler sich auf die Suche nach ihrem verlorenen Onkel machen. Dabei haben die Entwickler voll auf eine rasante Spielmechanik gesetzt – und auf Gewalt vollkommen verzichtet.

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Foto: Presse

Stealth Bastard

Hier muss der Spieler vor allem unentdeckt bleiben und den Kameras und Laserstrahlen auszuweichen. Auch die kostenlose Variante des Spiels macht mit über 1100 Level jede Menge Spaß.

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Foto: WirtschaftsWoche

Wie erfolgreich King.com damit ist, zeigen die Umsatzzahlen, die Appdata allein für iPhones und iPads hochgerechnet hat: 17 Millionen Amerikaner haben die App in 2013 bisher heruntergeladen und für einen Umsatz von 148 Millionen Dollar gesorgt. Bedeutet: Jeder Nutzer hat zwischen 8,70 Dollar für die Candy Crush Saga ausgegeben. Gesamtzahlen zu bekommen, ist schwierig: King.com ist nicht börsennotiert. Laut Digits-Blog vom "Wall Street Journal" arbeite das Unternehmen daran, einen IPO in den USA vorzubereiten.

Wie lange der Hype anhält, ist natürlich schwierig zu prognostizieren. In den USA gehen zumindest die Downloadzahlen bei iOS seit Anfang August langsam zurück, doch schaut man auf die Facebookzahlen scheint die Begeisterung noch ungebrochen. Zumal King.com auf mehrere Pferde setzt: Neben der Candy Crush Saga gibt es mit diesem mobilen Ansatz auch noch die Pet Rescue Saga und die Bubble Witch Saga, Facebooknutzer können zudem auch noch die Papa Pear Saga, die Pyramid Solitair Saga sowie die Farm Heroes Saga spielen.

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