Standortsicherung: Industrie muss jetzt die richtigen Weichen stellen
Standortsicherung
- 09.09.2025

Standorte in Europa sind herausfordernd
Unternehmen in Hochlohnländern bewegen sich in einem Spannungsfeld. Einerseits erfordern hohe Lohnkosten konsequente Effizienzsteigerung durch Automatisierung und Prozessoptimierung. Andererseits schmälert der demografische Wandel die Verfügbarkeit qualifizierter Mitarbeiter. Hinzu kommen volatile Märkte, in denen Planungshorizonte immer kürzer werden. Bestehende Absatzmärkte können wegbrechen, gleichzeitig entstehen neue – oft in bisher unerwarteten Regionen.Ein weiterer Unsicherheitsfaktor in Europa sind Energiekosten und regulatorische Vorgaben. Für Investitionen wären planbare Rahmenbedingungen notwendig, doch gerade hier fehlt es häufig an Stabilität. Parallel dazu erwarten Kunden eine hohe Qualität, Liefertreue und Individualität. All diese Faktoren beeinflussen die Entscheidung, ob ein Standort bestehen bleibt oder auf lange Sicht gefährdet ist.
Unternehmen müssen daher systematisch prüfen, wie flexibel und resilient ihre Standorte aufgestellt sind.
Standortanalyse als Grundlage
Genauso wichtig ist die Infrastruktur. Straßen, Schienen und digitale Netze verbinden Produktion und Markt, sie machen Logistik effizient und ermöglichen eine flexible Anpassung an neue Anforderungen. Die Energieversorgung spielt dabei eine ebenso tragende Rolle: stabile Preise, Sicherheit und nachhaltige Lösungen für CO2-Reduzierung entscheiden zunehmend darüber, ob ein Standort zukunftsfähig ist. Und nicht zuletzt schafft politische Stabilität die Basis für langfristiges Handeln. Rechtssicherheit, verlässliche Wirtschaftspolitik und Förderprogramme erleichtern Investitionen und geben Planungssicherheit.
Wer all diese Faktoren systematisch betrachtet, gewinnt nicht nur Klarheit über Chancen und Risiken, sondern legt auch den Grundstein für einen Standort, der heute überzeugt und morgen begeistert.
Standortsicherung: Interne Potenziale betrachten
• Wie ausgeprägt ist das technische Know-how an einem Standort?
• Sind Maschinen und Prozesse optimal ausgelastet?
• Wie flexibel lassen sich vorhandene Grundstücke und Hallen nutzen?
• Gibt es mögliche Synergien zwischen Produktionsstandorten?
Diese Fragen ermöglichen es, Investitionsoptionen vergleichbar zu machen – und realistische Strategien zu entwickeln. Ein Beispiel aus der Praxis zeigt, wie Unternehmen dabei vorgehen können: Die MPC Munschek Process Consulting GmbH ist ein familiengeführtes Beratungsunternehmen mit rund 45 Mitarbeitern – überwiegend Ingenieure und technische Zeichner. Sie unterstützten Unternehmen weltweit in den Bereichen Fabrikplanung, Prozessgestaltung, Engineering, Logistik, Projektmanagement und Reinraum. Durch Projekte in mehr als 23 Ländern hat MPC ein tiefes Verständnis für unterschiedliche Märkte und Produktionsbedingungen entwickelt. Im Mittelpunkt stehen praxisnahe, wirtschaftliche und anpassungsfähige Lösungen, die exakt auf die jeweilige Situation zugeschnitten sind. Die Experten von MPC verfolgen einen klaren Ansatz: Lösungen werden individuell entwickelt, basierend auf den spezifischen Anforderungen von Unternehmen, Produkten und Branchen.
Praxiserfahrung MPC: Wie Standorte zukunftssicher werden
Die erfahrenen Ingenieure von MPC wissen, dass es mehrere Ansätze für die Standortsicherung gibt. Ein entscheidender Hebel liegt beispielsweise in flexiblen Layouts und modularen Fabrikstrukturen. Denn volatile Märkte verlangen Produktionsstätten, die sich schnell anpassen lassen. Ergänzend dazu gewinnen skalierbare Systeme an Bedeutung, da sie Erweiterungen oder Rückbauten ermöglichen und so die Reaktionsfähigkeit erhöhen.Zudem zeigt die MPC-Erfahrung: Radikale Verlagerungen ganzer Werke sind immer seltener das Mittel der Wahl. Stattdessen geht der Trend zu strukturierten Anpassungsstrategien. Diese umfassen Bausteine wie Teilverlagerungen, Nearshoring oder gezielte Prozessmodifikationen. Im Hochlohnland selbst sichern automatisierte Kernprozesse die Nähe zum Kunden, während arbeitsintensive Vor- und Nachbearbeitung in kostengünstigere Regionen ausgelagert werden kann.
Teilautomatisierte Fertigung, Low-Cost-Automation und Digitalisierung sorgen dafür, dass Unternehmen Kosten senken, Prozesse transparent gestalten und Optimierungspotenziale erkennen.
So wird Standortsicherung bei MPC nicht als kurzfristige Reaktion auf Kostendruck verstanden, sondern als strategische Investition in langfristige Zukunftsfähigkeit, Wettbewerbsfähigkeit und Stabilität. MPC-Geschäftsführerin Lena Munschek bringt es auf den Punkt: "Viele Unternehmen unterschätzen das Potenzial ihrer bestehenden Standorte. Wer hinschaut, entdeckt oft Ressourcen, Kompetenzen und Netzwerke, die sich an keinem neuen Ort so leicht replizieren lassen."