Menü
Anzeige - Sämtliche Inhalte dieser Seite sind ein Angebot des Anzeigenpartners. Für den Inhalt ist der Anzeigenpartner verantwortlich.

Maximilian Lennert, Mitglied der Geschäftsführung der IKS Industrielle KühlSysteme GmbH, im Interview

Industrielle Kühlsysteme GmbH

  • 26.05.2025
Kopfbild zum Artikel
© IKS Industrielle KühlSysteme GmbH
Der Generationswechsel in mittelständischen Unternehmen ist ein entscheidender Moment – voller Chancen, aber auch Herausforderungen. Maximilian Lennert, Mitglied der Geschäftsführung der IKS Industrielle KühlSysteme GmbH, spricht im folgenden Interview über die Realität für junge Unternehmer in Deutschland und den technologischen Durchbruch seines Unternehmens im Bereich der Kühlung von Autoklaven.

Herr Lennert, viele Unternehmen stehen vor der schwierigen Herausforderung, eine geeignete Unternehmensnachfolge zu finden. Wie schaffen Sie es, den Generationswechsel bei IKS zu meistern, und welche Maßnahmen ergreifen Sie, um die Zukunft Ihres Unternehmens langfristig zu sichern?

Gute Frage, vielschichtige Frage. Zunächst ist es wichtig, wie der Alltag eines Unternehmers den Kindern vorgelebt wurde. Ich denke, hier steckt die eigentliche Problematik. Wenn der Vater ständig gestresst und überarbeitet nach Hause kommt, wenn kein Wochenende Freizeit und Erholung bedeutet, wenn ständig die Arbeit die höchste Priorität genießt, weshalb sollte dann der Junior auf die Idee kommen, selbst Unternehmer zu werden?

Gut, jetzt muss ich gestehen, dass das bei meinem Vater stellenweise auch nicht anders war. Ich kann mich noch sehr gut an eine gemeinsame Wanderung in Österreich erinnern, als ich ihn – noch als junger Bub – fragte: „Papa, warum arbeitest du eigentlich so viel? Und warum lässt du nicht das Geld oder andere für dich arbeiten?“ Seine Antwort lautete: „Max, dafür hatte ich nie so recht Zeit.“ Ich konnte das zu dem Zeitpunkt noch nicht ganz nachvollziehen. Jetzt wiederum schon. Schon damals war für mich klar. So möchte ich nicht leben. Ich werde das anders machen.

Unser Geheimnis besteht darin, dass wir eine ganz enge Beziehung pflegen und sehr gut die Identitäten wechseln können. Ich kenne seine Eigenheiten sehr gut. Und ich weiß wie ich damit am besten umgehe, genauso vice versa. Im Namen des Unternehmens gehören Konflikte dazu. Reibung erzeugt Wärme. Genau hier entsteht Fortschritt. Das tragen wir jedoch ehrlich und respektvoll aus. Außerdem schenkt mir mein Vater sehr viel Vertrauen und Freiheit. Er lässt mich meine eigenen Fehler machen und tritt bewusst zurück. Er hält nicht fest an seinem Unternehmen. Er unterstützt mich und die Übernahme. Dafür bin ich sehr dankbar. Hier fühle ich mich ernstgenommen und wertgeschätzt.

Gleichzeitig befinde ich mich mittlerweile seit einem Jahr im Unternehmertraining von Stefan Merath. Hier habe ich mehr als ausreichende Unterstützung in jeglicher Hinsicht. Maßnahmen ganz konkret, um die Zukunft zu sichern – Weiterbildung und das auf allen Ebenen, bei gleichzeitiger regelmäßiger Strategiearbeit.

Was ist in Ihren Augen die größte Herausforderung beim Übergabeprozess – fachlich wie emotional?

Wissen Sie, jede Generation hat ihre eigenen Herausforderungen. Ich bin die Zweite, bei mir geht es eindeutig darum, mir den Platz im Unternehmen zu erkämpfen. Die erste Generation hat das Ganze aufgebaut. Jede einzelne Abteilung. Jeden Mitarbeitenden. Selbstredend gibt es hier eher weniger Akzeptanzprobleme. Dafür gab es umso mehr Existenzprobleme. Ich kam jung – viele Ideen im Gepäck– unerfahren. Wie sieht das zukünftig aus? Als Ergebnis wurde ich zunächst sehr kritisch beäugt. Das war und ist nicht immer einfach. Doch vertraute Beziehungen brauchen Zeit. Das darf ich uns verdienen.

Des Weiteren war für mich die größte Herausforderung, meine eigenen Erwartungen zu erfüllen. Ich hatte eine gewisse Vorstellung von mir als Unternehmer, als Vorgesetzter. Und diese Erwartungen lagen ziemlich genau unter der Decke, exorbitant hoch. ‘Guess what?’ Ich konnte ihnen nicht gerecht werden. Ich fühlte mich als ungenügend. Erst als ich sie losließ und dankbar für jeden einzelnen Fehler war, machte es Freude. Auch die Beziehungen zu den Mitarbeitenden wurden vertrauter.

Gab es einen bestimmten Moment, in dem Ihnen klar wurde: „Jetzt bin ich bereit, das Ruder zu übernehmen?“

Das ist auch eine spannende Frage. Eher gegenteilig. Ich hätte gerne das Unternehmen schon längst übernommen. Doch ich sehe eher, dass ich meinen Vater noch an meiner Seite brauche und ihn eben noch nicht ersetzen kann. Zumal ich ihn persönlich gar nicht eins zu eins ersetzen möchte. Wie oben bereits erwähnt, möchte ich nicht arbeiten wie er. Ich möchte andere Mitarbeitende dazu ermächtigen, ihn im Verbund zu ersetzen. Ich trage nicht mehr die halbe Unternehmung selbst, so wie das einst mein Vater gemacht hat. Und das ist im Moment schlicht noch nicht möglich. Doch es ist absehbar. Papa hat mittlerweile auch Reduktion verdient. Gearbeitet hat er beileibe genügend.

Welche strategischen Anpassungen haben Sie seit Ihrem Einstieg vorgenommen?

Das war eine Menge. Doch die wohl weitreichendste Anpassung war die organisierte regelmäßige Strategiearbeit. Bisweilen fielen die strategischen Entscheidungen eher aus dem Bauch meines Vaters. Er meint: „Denn dafür ist sein Bauch groß genug.“ Bei aller Liebe hierfür reicht sein Bauch nicht aus. In diesem Jahr fand dann unsere erste gemeinsame Strategiewoche in Österreich statt. Im Vorfeld hatte ich im Rahmen des Neurostrategie-Seminars bereits eine erste Strategie erarbeitet, die als Grundlage diente. Während der Woche haben wir diese gemeinsam reflektiert und gezielt angepasst.

Lassen Sie uns nun etwas näher auf die Produkte von IKS eingehen. Sie bieten maßgeschneiderte Branchenlösungen an. Auf welche Branchenzweige haben Sie sich spezialisiert und welche Rolle spielt Ihre strategische Ausrichtung?


Ja, das tun wir. Kälte ist vergleichbar mit Strom. Das wird an allen Ecken und Enden der Industrie benötigt. Überall, wo Abwärme anfällt, bedarf es auch einer geregelten Kühlung. Wir sind im Sonderanlagenbau tätig. Ich habe seit meinem Eintritt in unser Unternehmen noch nie gehört, dass wir diesen Kühlungsauftrag nicht ausführen können. Eine maßgeschneiderte Lösung für unsere Kunden wird nahezu immer gefunden – und das zeichnet uns aus. Bislang waren/sind wir in vielen Industriezweigen vertreten, beispielsweise in der Kunststoffindustrie, in der Glasindustrie, in der Medizintechnik, im Maschinenbau, in der Lebensmittelindustrie und in der Chemieindustrie. Doch im letzten Jahr entwickelte unser Team eine neuartige Lösung zur Kühlung von Autoklaven. Hier ist es uns möglich, bis zu 40 Prozent an Energie einzusparen. Das wurde in der Art und Weise noch von keinem anderen Unternehmen umgesetzt – und genau hier liegt auch unsere strategische Ausrichtung. Wir wollen in Zukunft unser Augenmerk mehr auf Autoklaven-Betreiber legen.

Wie wichtig ist das Thema Mitarbeiterzufriedenheit für Sie und das Unternehmen?

Die Mitarbeitenden tragen in Wahrheit die Unternehmung. Ohne unsere Mitarbeitenden können wir die IKS heute noch schließen. Neben der Kundenzufriedenheit steht die Mitarbeiterzufriedenheit an oberster Stelle. Hier liegt derzeit meine höchste Aufmerksamkeit. Sie machen den Unterschied.

Welche Angebote/Benefits schaffen Sie für Ihre Belegschaft und wie ist die Resonanz Ihrer Angestellten?

Ach, da gibt es viele Dinge. Wir haben beispielsweise eine Zusatzversicherung für unsere Mitarbeitenden, außerdem arbeiten wir mit der IGB (Initiative gesunder Betrieb) zusammen. Hier werden all die sportlichen Aktivitäten unserer Mitarbeitenden monetär unterstützt. Unser Mitarbeitende des Monats bekommt von uns ein Wohnmobil für ein Wochenende gestellt und vieles mehr. Doch das ist zwar ‘nice to have’, doch meiner Erfahrung nach nicht ausschlaggebend für die Zufriedenheit unserer Mitarbeitenden.

Weitaus wichtiger ist in diesem Zusammenhang die Qualität der Unternehmensführung. Wird der Mitarbeitende an der richtigen Stelle eingesetzt? Hat der Mitarbeitende Aufgaben, welche denjenigen entsprechend seinen Fähigkeiten fordern? Wird dem Mitarbeitenden ausreichend Verantwortung angeboten? Gibt es für den Mitarbeitenden genügend Möglichkeiten zur Weiterentwicklung? Wird der Mitarbeitende gehört und ernst genommen? Ist die Stimmung innerhalb des Teams gut? Und findet der Mitarbeitende Sicherheit in den Strukturen des Unternehmens? Das sind die Fragen, die mich beschäftigen. Ich denke, wir sind auf einem sehr guten Weg.

Haben Sie abschließend noch Tipps für Jungunternehmer, die ein bestehendes Unternehmen vom Vater übernehmen?

Nehmt euch Zeit. Alles braucht seine Zeit. Gras wächst auch nicht schneller, wenn man daran zieht. Und holt euch Unterstützung. Erfahrung ist eines der wenigen Dinge, die man nicht kaufen und auch nicht lernen kann. Dann grenzt euch ab. Ihr kommt alleine und ihr geht alleine. Es gibt nur eine Person, der ihr es Recht machen müsst – und das seid ihr selbst. Fehler sind da, um gemacht zu werden. Sie zeigen euch, was fehlt. Unglaublich wertvoll. Seid mutig und trefft Entscheidungen. Seid integer, tut was ihr sagt, und sagt, was ihr tut. Zuletzt noch: Habt einfach Spaß daran und nehmt euch nicht so ernst.
Impressum
IKS Industrielle KühlSysteme GmbH 

Maximilian Lennert 

Geratshofen 1 

92447 Schwarzhofen

Mail: maximilian.lennert@iks-kuehlung.de