Porsche, BMW, RTL Welche Konzerne die höchsten Prämien zahlen

Es ist ein Ritual. Jedes Jahr im Frühling verhandeln die Bosse mit ihren Mitarbeitern, vertreten durch den Betriebsrat, über mögliche Prämien für das abgelaufene Geschäftsjahr. In den Genuss solcher Boni kommen nach Recherchen des Handelsblatts vor allem Mitarbeiter in den typisch deutschen Erfolgsbranchen Automobil, Chemie und Pharma. Die meisten Handels-, Konsum –und Dienstleistungsfirmen lassen ihre Mitarbeiter dagegen leer ausgehen. Nachfolgend eine Auswahl an Prämien.

BoschDer Technologiekonzern lässt seine Mitarbeiter stärker am finanziellen Erfolg teilhaben. 106 Millionen Euro und damit rund 30 Millionen Euro mehr werden als Prämien an die Mitarbeiter des Mutterkonzerns in Deutschland ausgeschüttet. Jeder der 55.000 Tarifbeschäftigten bekommt den Angaben zufolge etwa 43,2 Prozent seines Monatsgehalts - im Vorjahr lag der Wert bei 33,6 Prozent. Für viele Bosch-Beschäftigte dürfte die Prämie etwa bei 1700 Euro liegen; diesen Betrag nannte ein Sprecher als Wert für die Prämie eines typischen Produktionsmitarbeiters, der seit 20 Jahren im Betrieb ist. Vergangenes Jahr hatte ein solcher Mitarbeiter 1300 Euro bekommen. Quelle: dpa
Schaeffler880 Euro wird der Autozulieferer seinen Mitarbeitern mit der Gehaltsabrechnung im April zusätzlich überweisen. Die Boni basieren auf einer Grundsatzverhandlung zwischen der IG Metall und der Familie Schaeffler aus dem Jahr 2009. Seit Einführung der Erfolgsbeteiligung 2011 hat jeder Tarifbeschäftigte insgesamt 4540 Euro an Prämien erhalten. Quelle: AP
ContinentalDer Autozulieferer fährt einen Rekordgewinn nach dem nächsten ein. Continental beteiligt seine Mitarbeiter auch für 2015 daran und zahlt seinen fest angestellten Beschäftigten einen Bonus von 1200 Euro. Das sind 20 Prozent mehr als im Vorjahr. Die weltweite Ausschüttungssumme für die Beschäftigten steigt auf 150 Millionen Euro. Der Nettogewinn war im vergangenen Jahr um 15 Prozent auf 2,7 Milliarden Euro gestiegen. Quelle: dpa
MerckJeder Konzernmitarbeiter erhält durchschnittlich ein halbes Monatsgehalt als zusätzlichen Bonus. Insgesamt beteiligt der deutsche Pharmahersteller damit seine Mitarbeiter mit etwas mehr als 300 Millionen Euro am wirtschaftlichen Erfolg in 2015. Einen Bonus gibt es bei Merck seit 2003. Quelle: dpa
BayerFür seine 36.700 Beschäftigten in Deutschland zahlt der Pharmariese mit der anstehenden Gehaltsabrechnung Ende April insgesamt 510 Millionen Euro aus. Das ist ein Plus von 90 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr. Die individuelle Höhe setzt sich aus Zielvorgaben des Gesamtkonzerns, der einzelnen Teilbereiche des Unternehmens und der persönlichen Leistung zusammen. Tarifangestellte erhalten 110 bis 150 Prozent eines Monatsgehalts. Quelle: dpa
Mediengruppe RTLRund 16 Millionen Euro zahlt die private Fernsehkette ihren Angestellten als Erfolgsprämie. Das ist eine Million Euro mehr als im Vorjahr. Etwa 2500 der insgesamt 3000 Mitarbeiter der RTL-Mediengruppe bekommen eineinhalb Monatsgehälter zusätzlich. Quelle: dpa
DaimlerGut geht es den Mitarbeitern, aber auch den Aktionären. Denn sie streichen mit ihrem Depotauszug die Rekorddividende von 3,5 Milliarden Euro ein. Das ist ein Zuwachs von 33 Prozent. Niemand in Deutschland schüttet mehr aus. Doch auch die Mitarbeiter können sich etwas verzögert und mit ihrer Gehaltsabrechnung Ende April freuen: Die Beteiligung fällt mit 5650 Euro um 30 Prozent höher aus als im Vorjahr. Quelle: dpa
BMWDer Münchener Konkurrent zeigt sich noch etwas großzügiger als die Stuttgarter. Ein Facharbeiter der Gehaltsgruppe fünf beispielsweise erhält bei BMW eine Erfolgsbeteiligung von 8375 Euro. Allerdings sind das nur zehn Euro oder 0,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Der BMW-Konzernüberschuss war 2015 um zehn Prozent auf 6,4 Milliarden Euro gestiegen. Quelle: dpa
PorscheAm meisten streichen wieder einmal die Angestellten bei der VW-Tochter Porsche ein. Trotz des Abgasskandals beim Wolfsburger Mutterkonzern erhalten die 15.600 Tarifbeschäftigten in Stuttgart und die 3800 Angestellten in Leipzig 8911 Euro. Das sind gut 300 Euro mehr als im Jahr davor. Porsche hatte sein Betriebsergebnis 2015 um ein Viertel auf 3,4 Milliarden Euro gesteigert. Quelle: dpa
VolkswagenÜbrigens, wie viel es bei VW gibt, ist noch nicht raus. Betriebsrat und Vorstand verhandeln noch. Nur so viel ist sicher: Ganz leer ausgehen werden die 120.000 Mitarbeiter im VW-Haustarif nicht. Quelle: dpa
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