Der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) und der hessische Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (Die Grünen) besuchen Opel zum Produktionsstart des neuen Astra. Außerdem wolle man den neuen Opelchef Uwe Hochgeschurtz kennenlernen, heißt es in informierten Kreisen. Als Termin sei Donnerstag, der 10. Februar fixiert, bestätigte die Hessische Staatskanzlei der WirtschaftsWoche auf Anfrage.
Mit dem Astra hat das Werk fortan auch wieder mehr Arbeit: So rekrutiert Opel aktuell hunderte Zeitarbeiter über den Vermittler Adecco. Nachdem Opel in Deutschland tausende Stellen abgebaut hat, bestätigte Opel auf Anfrage, dass man über einen Personaldienstleister temporär „eine mittlere dreistellige Zahl an Stellen“ besetzen wolle. Damit solle „der Hochlauf der Produktion“ des neuen Astra gestützt werden, so ein Sprecher.
Der Astra soll im Werk wieder für mehr Leben sorgen – deswegen wurde es seit Sommer 2020 umgebaut. Die Maßnahme soll es ermöglichen, dass in Rüsselsheim erstmals E-Autos in Großserie produziert werden. Dafür investierte die neue Opel-Mutter Stellantis einige Millionen Euro. Laut Opel gibt es durch den Umbau und die neue EMP2 genannte Plattform „Effizienz-Verbesserungen in allen Fertigungsbereichen: Produktionskosten können aufgrund neuer Prozesse reduziert werden“. Gründe dafür seien neben einer besseren Automatisierung auch die bessere Auslastung und Nutzung von Kapazitäten.
So wurden allein im Karosseriebau zur Vorbereitung auf neue Modelle wie den Astra 400 zusätzliche Roboter installiert. Insgesamt sind dort laut Opel nun 1178 Roboter im Einsatz. Auch die Lackiererei bekam 30 neue Roboter.
Ende 2020 beschäftigte die neue Opel-Mutter Stellantis rund 10.000 Menschen in Rüsselsheim, davon mehr als 2100 in der Produktion. Neuere Zahlen liegen noch nicht vor. Sie dürften jedoch deutlich niedriger ausfallen – denn allein seit Anfang 2020 wurden in Deutschland 2100 für die Mitarbeiter freiwillige Aufhebungsvereinbarungen über Altersteilzeit, Vorruhestand und Abfindungen unterzeichnet.
Das Werk Rüsselsheim produziert aktuell den Opel Insignia. Zu wenig Arbeit: Lange gab es Kurzarbeit, auch aufgrund des Halbleitermangels. Mit dem Start des DS 4 im November wird nun auch ein elektrifiziertes Fahrzeug am Standort produziert. Der neue Astra folgt – als Verbrenner, Hybrid und 2023 dann auch als batterie-elektrische Version.
Mehr zum Thema: Beim Autobauer Opel gibt es nach langer Zeit des Personalabbaus wieder einen Lichtblick: Derzeit sucht Opel für sein Werk in Rüsselsheim hunderte neue Mitarbeiter. Die müssen auch Coronaausfälle ausgleichen.