Verkalkt, verschimmelt und voller Keime: "Kaffeevollautomaten muss man pflegen wie ein Haustier"

Kaffee-Vollautomaten machen leckeren Kaffee.
Wer viel Kaffee trinkt und wenig Zeit hat, greift gerne zum Vollautomaten. Der ist praktisch, macht zumeist schnell guten Kaffee und schäumt die Milch von selbst auf.
In der vergangenen Woche allerdings berichtete die ARD-Sendung "plusminus" über das "unappetitliche Innenleben" von Kaffeevollautomaten und kam dabei zu erschreckenden Ergebnissen: Keime, Bakterien, Hefe- und Schimmelpilze, die zu gesundheitlichen Problemen führen können, fanden die Experten in Kaffeemaschinen, die schon länger in Gebrauch waren. Das ist nicht weiter verwunderlich, bieten doch heißes Wasser, Wasserdampf und die verbleibende Feuchtigkeit im Automaten einen idealen Nährboden für Schimmel.

French Press
Bodum French Press
Die Bodum French Press gehört zu den Klassikern der einfachen Kaffeezubereitung. Grob gemahlenen Kaffee einfüllen, den Pressstempel nach spätestens vier Minuten runterdrücken, fertig. Die Bodum gibt es in verschiedenen Varianten, Größen und Farben.
Preis: ab circa 25 Euro
Bodum French Press

Vakuum Kaffeebereiter
Bodum Pebo
Kaffeekochen mit dem Vakuum-Kaffeebereiter ist ein faszinierendes Ritual. Das kalte Wasser im unteren Glasbehälter wird erhitzt und steigt durch die Glasröhre nach oben. Hier darf es ein bisschen im Kaffeemehl herumkreisen, Aroma aufnehmen, abkühlen und wieder nach unten fließen.
Preis: 69,90 Euro
Bodum Pebo

Mokkakanne
Bialetti Moka Express
Das achteckige Aluminiumkännchen wird seit 1933 fast unverändert gebaut und ist eine Ikone der Kaffeekultur geworden. Das Kaffeemehl befindet sich im Siebträger in der Mitte. Das erhitzte Wasser im unteren Behälter wird durch das Kaffeemehl nach oben gepresst und fließt durch eine Röhre in das obere Kännchen. Dann schnell vom Herd nehmen, sonst wird der Kaffee zu heiß und schmeckt bitter. Der Kaffee muss etwas gröber gemahlen sein als für die Siebträgermaschine. Die Mokkakanne macht zwar streng genommen keinen echten Espresso, weil der Druck nicht die vorgeschriebenen 9 bar erreicht. Sie bietet aber immer noch die einfachste Art, einen Espresso-artigen Kaffee mit Italien-Flair zuzubereiten.
Preis: ab 15 Euro (Straßenpreis, abhängig von der Größe)
Bialetti Moka Express

Mokkakanne
Cilio Espressokocher Figaro
Modern designtes Espressokännchen für maximal zehn Tassen aus poliertem Edelstahl. Der Boden ist plan, so lässt sich die Cilio auch auf einem Induktionsherd verwenden.
Preis: 52 Euro (Straßenpreis)
Cilio Espressokocher Figaro

Kaffeevollautomaten
De´Longhi Autentica
Perfekten Milchschaum versprechen De’Longhis Kaffeevollautomaten der Serie Autentica. Das Top-Modell, Autentica Cappuccino, liefert laut Hersteller jede Milchkaffee-Spezialität auf Knopfdruck. Bei den günstigeren Modelle von De`Longhi muss man per Hand aufschäumen.
An einem Drehregler stellt man die gewünschte Milchkaffee-Spezialität ein. Dann steuert die Maschine automatisch die passende Mischung aus Wasserdampf, Milch und Luft. Praktisch: Die Teile, die mit Milch in Berührung kommen, spült die Autentica automatisch mit Dampf und Heißwasser durch. Natürlich produziert die Autentica auch klassischen Filterkaffee. Das Kegelmahlwerk ist in 13 Stufen einstellbar. Die Kaffeestärke ist ebenfalls einstellbar.
Preis: ab 649 Euro (je nach Modell)
De Longhi Autentica

Kaffeevollautomaten
Saeco Gran Baristo Avanti
Wer schon immer darauf gewartet hat, seine Kaffeemaschine per Smartphone steuern zu können, darf jetzt die Geldbörse zücken: Der auf der IFA 2014 vorgestellte Saeco Gran Barista ist laut Hersteller der weltweit erste Kaffeevollautomat, der per App steuerbar ist. Die Verbindung zwischen Tablet oder Smartphone und Kaffeemaschine wird über Bluetooth hergestellt. Mit der App kann man nicht nur den Kaffeetyp bestimmen, sondern beispielsweise auch die Kaffeestärke und Milchschaummenge individuell einstellen. Die persönlichen Rezepte kann man per Facebook mit Freunden teilen.
Die Maschine bereitet bis zu 18 Kaffeespezialitäten zu. Je nach gewünschtem Kaffeetyp variiert der Brühdruck zwischen vier und 16 bar. Das Mahlwerk ist aus Keramik und überhitzt deshalb nicht. Die Gran Baristo Avanti gibt es in einer auf 500 Stück limitierten Auflage. Dass die Fernsteuerung per App auch in anderen Geräten erhältlich sein wird, ist zwar wahrscheinlich, aber noch nicht offiziell angekündigt. Allerdings dürfte der Kaffee aus den anderen Modellen der Gran Baristo-Serie auch ohne App genauso gut schmecken.
Preis: 1.599 Euro
Saeco Gran Baristo Avanti

Kaffeevollautomaten
Jura J500
Kaffeevollautomat aus der bewährten Impressa-Serie, die seit 1994 auf dem Markt ist. Zur IFA wurde ein Jubiläumsmodell, die J500 "Celebration Edition", vorgestellt. Das mehrstufige Mahlwerk soll besonders leise zu Werke gehen. Die Maschine bereitet insgesamt elf Kaffeespezialitäten zu. Davon lassen sich sechs Spezialitäten auf dem Display abspeichern.
Durch ein Vorbrühsystem wird das Kaffeepulver erst durchfeuchtet, bevor das heiße Wasser durchgeleitet wird. Das sorgt für eine bessere Extraktion der Aromen. Gesteuert wird die Maschine über ein TFT-Farbdisplay.
Preis: 1.994 Euro
Jura J500

Filterkaffee
WMF Coup Aroma One
Laut WMF die erste Filterkaffeemaschine, die auf Knopfdruck genau eine Tasse zubereitet. Maximal sind vier Tassen möglich. Dahinter steckt ein Heizelement, das eine "tassenindividuelle Wasserzufuhr" ermöglicht. Die Coup wurde gerade auf der IFA 2014 vorgestellt.
Preis: 74,95 Euro
WMF COUP Aroma One

Filterkaffee
Cloer Filterkaffeeautomat 5609
Bei Kaffeeliebhabern sind die klassischen Filtermaschinen nicht gut angesehen. Zu wenig Aroma, zu viel Reiz- und Bitterstoffe im Kaffee, meinen sie. Die Cloer 5609 will es besser machen, indem sie die Wassertemperatur beim Brühen verändert: am Anfang sehr heiß, am Ende nicht ganz so heiß. Zudem tröpfelt das Wasser nicht aus einer Leitung in den Filter, sondern wird über 18 Wasserdüsen gleichmäßig verteilt. Zusätzlich ist eine Wasserfilterkartusche eingebaut, die vor allem bei sehr hartem Wasser hilfreich sein kann.
Preis: 99,99 Euro
Cloer Filterkaffeeautomat 5609

Filterkaffee
Hario V60
Die geschmacksneutralen Porzellanfilter gelten ohnehin als gute Wahl für Kaffeeliebhaber, die auf ein handgebrühtes Heißgetränk setzen. Die japanische Firma Hario hat den klassischen Melitta-Filter weiterentwickelt. Durch den veränderten Neigungswinkel (60 Grad, daher der Name V60) wird das Kaffeemehl gleichmäßiger durchflossen. Und durch die breiten Rillen zirkuliert das Wasser besser, der berüchtigte Stau im Papierfilter wird ebenfalls vermieden. Somit werden mehr Aromen gelöst und die Bitterstoffe bleiben im Kaffeemehl. Allerdings benötigt die Hario eigene Papierfilter mit konischer Form.
Preis: 22 Euro (Straßenpreis)
Hario V60

Filterkaffee
Hario Aufgusskanne
Aufgusskanne für die Zubereitung mit Papierfilter. Die spezielle Form der Hario mit ihrem langen dünnen Ausguss dient dazu, das Wasser möglichst gleichmäßig über das Kaffeemehl zu verteilen. So wird der Kaffee gleichmäßig durchflossen und möglichst viel Aroma extrahiert.
Preis: circa 30 Euro (Straßenpreis)
Hario

Siebträgermaschinen
Ascaso Dream
Wer einen Hingucker für die Retro-Küche sucht, hat ihn hier gefunden. Technisch gesehen ist die Ascaso Dream ist eine solide Espressomaschine mit Einkreissystem. Den Milchschaum für den Cappuccino muss man entweder separat machen oder nach dem Espresso warten, bis der Dampfschalter aktiviert ist. Der Thermoblock sorgt im Gegensatz zu Maschinen mit Wasserkessel, dass die Maschine schnell betriebsbereit ist. Die Ascaso Dream ist daher ein guter Kompromiss zwischen feinstem handgemachtem Espresso und schneller Zubereitung. Die Maschine ist in vielen Farben erhältlich, darunter auch in Weiß oder Schwarz.
Preis: 558 Euro
Ascaso Dream

Siebträgermaschinen
Isomac Maverick
Unprätentiös gestaltete und kompakte Espressomaschine aus Edelstahl. Die Maverick ist ein Einkreissystem, also ideal für Kaffeetrinker, die auf Milchschaum verzichten oder den separat zubereiten.
Preis: 389 Euro (Straßenpreis)
Isomac Maverick

Siebträgermaschinen
La Pavoni Stradivari
Die La Pavoni Stradivari ist eine Handhebelmaschine, der Brühdruck wird also von Hand durch Niederdrücken des Hebels erzeugt. Ein Vorteil ist die leise Zubereitung, da der Lärm der Wasserpumpe entfällt. Allerdings benötigt die Handhebelmaschine viel Übung, bis man den perfekten Espresso raus hat.
Preis: 727 Euro
La Pavoni Stradivari

Siebträgermaschinen
Bezzera BZ09
Klassische, semiprofessionelle Espressomaschine im Edelstahlgehäuse. Einkreis-System, das heißt, wenn der Espresso durchgelaufen ist, muss man etwa 40 Sekunden warten, bis die Dampfdüse für den Milchschaum zur Verfügung steht.
Preis: circa 729 Euro
Bezzera BZ09

Siebträgermaschinen
Vibiemme Domobar Super
Eine des besten Espressomaschinen auf dem Markt. Kenner schwärmen von der Brühgruppe E61, dem Kupferkessel und der Rotationspumpe. Die Domobar ist ein Zweikreiser, man kann also mit zwei Heizelementen Espresso und Milchschaum gleichzeitig zubereiten. Wer Cappuccino mag, sondern einfach Espresso pur, nimmt die kleinere Variante der Domobar, den Einkreiser.
Wie alle guten Maschinen beherrscht die Domobar das Vorbrühen. Das Kaffeemehl wird kurz angefeuchtet, quillt auf und erst dann wird das heiße Wasser mit 9 bar zügig durch das Pulver gedrückt. Auf diese Weise landen noch mehr Aromen im Kaffee.
Wer sich eine Vibiemme leistet, kommt aber um die Anschaffung einer guten Kaffeemühle nicht herum.
Die Domobar ist kein Automatikmonster, das auf Knopfdruck die gewünschte Sorte zubereitet, sondern eine mechanisch komplizierte und doch robuste Espressomaschine, die von Hand bedient wird. Die Zubereitung benötigt Übung und Feingefühl. Dafür schmeckt der Espresso daher so gut wie nirgends sonst.
Preis: circa 2:449 Euro
Vibiemme Domobar Super

Siebträgermaschinen
De´Longhi Espressomaschine Dedica
Die Dedica ist nur knapp 15 Zentimeter breit. Für Cappuccino steht die Milschaufschäumdüse bereit. In den Siebträger lassen sich auch die E.S.E-Pads (E.S.E, "Easy Serving Espresso) einlegen. Die Maschine ist verschiedenen Farben erhältlich.
Preis: ab 180 Euro (Straßenpreis)
De´Longhi Espressomaschine Dedica

Siebträgermaschinen
Gastroback Design Espresso Maschine Advanced
Eine kompakte Siebträgermaschine aus poliertem Metall, deren Espressopumpe 17 Bar erreicht. Eine Vorbrühfunktion sorgt dafür, dass das Kaffeemehl angefeuchtet wird und aufquillt, bevor das Wasser durchgepresst wird. Ein Milchschaumkännchen ist auch schon dabei. In den Siebträger lassen sich auch E.S.E-Pads einsetzen (E.S.E, Easy Serving Espresso).
Preis: ab 290 Euro (Straßenpreis)
Gastroback Design Espresso Maschine Advanced

Siebträgermaschinen
Gaggia Classic
Eine kompakte und nüchtern designte Siebträger-Maschine zum günstigen Preis. Wird in Kaffeeforen immer wieder gelobt. Ideal für Einsteiger.
Preis: 329,99 Euro
Gaggia Classic

Siebträgermaschinen
Graef ES 95
Viele kennen den Namen Graef vor allem wegen der Kaffeemühlen. Doch auch Siebträger-Maschinen wie die hier abgebildete ES95 haben einen guten Ruf bei Espresso-Fans. Die Pumpe erreicht 16 bar, durch das Zwei-Kreis-System können Espresso und Milchschaum gleichzeitig zubereitet werden.
Preis: 590 Euro (Straßenpreis)
Graef ES 95

Pad-Maschinen
Philips Senseo Senseo Latte Duo
Die Senseo Latte Duo ist eine Pad-Maschine, die zwei Tassen gleichzeitig zubereitet. Da bei Pad-Maschinen keine 9 bar Druck zustande kommen, ist auch kein echter Espresso möglich, aber immerhin frischer, aromatischer Kaffee. Ein Milchschaumsystem ist ebenfalls an Bord. Macht dementsprechend Latte Macchiato, Cappuccino, Café Latte oder heiße Milch mit Schaumkrone. Die Einstellungen für den Liebblingskaffee lassen sich abspeichern. Senseo bietet viele unterschiedliche Kaffeesorten und ist deutlich billiger als Kapselkaffee. Die Kaffee-Pads landen nach Gebrauch im Hausmüll oder in der Biotonne.
Preis: 199,99 Euro
Philips Senseo Latte Duo

Kapselmaschinen
Nespresso Maestria Crema De'Longhi EN 450CW
Die von De`Longhi gefertigte Maestria kombiniert eine Kapselmaschine mit Milchschaumdüse. Die Nespresso-Kapseln sind nicht billig, der Espresso bietet aber exzellentes Aroma, das mit handgemachten Espresso konkurriert. Nachteile sind der hohe Preis pro Kapsel. Je nach Sorte kostet eine Kapsel zwischen 35 und 45 Cent. Auch das Müllaufkommen ist beträchtlich.
Preis: 449 Euro
Nespresso Maestria Crema De'Longhi EN 450CW

Kapselmaschinen
Tchibo Cafissimo Picco
Kapselmaschine mit zwei Brühdruckstufen für Espresso und Kaffee. Macht hochwertigen Espresso auf Knopfdruck. Die billigste Art, eine hochwertige Espressomaschine zu bekommen, benötigt auch keine Kaffeemühle. Ein weiterer Vorteil des Cafissimo-Systems ist die große Vielfalt an Sorten. Eine Kapsel kostet je nach Sorte und Packung zwischen 20 und 30 Cent. Nachteil des Kapselsystems ist das hohe Müllaufkommen.
Preis: 49 Euro
Tchibo Cafissimo Classic

Zubehör
Graef Kaffeemühle CM 800
Wer auf erstklassigen Espresso Wert legt, braucht eine Kaffeemühle. Sie muss die Bohnen sehr fein und vor allem sehr gleichmäßig mahlen, ohne allzu heiß zu werden. Die CM 800 von Graef gehört zu den Geräten, die mit Edelstahl-Kegelmahlwerk und 40 Mahlgradeinstellungen den optimal gemahlenen Kaffee in Aussicht stellen. Dabei ist sie noch relativ preiswert.
Preis: circa 120 Euro (Straßenpreis)
Graef Kaffeemühle CM 800

Zubehör
Philips Senseo Milk Twister
Erzeugt auf Knopfdruck warmen oder kalten Milchschaum. Magnetisch angetriebener Rührbesen. Produziert maximal 120 ml Schaum, das reicht für zwei Tassen. Eine gute Ergänzung zu Espressomaschinen mit Einkreis-System.
Preis: 79,99 Euro
Philips Senseo Milk Twister
"Diese Maschinen heißen Vollautomaten, aber bei den meisten beschränkt sich das auf die Zubereitung von Kaffee, nicht aufs Saubermachen", sagte Werner Hinzpeter von der Stiftung Warentest. "Wir weisen unsere Leser regelmäßig darauf hin, dass die Maschinen tägliche Hege und Pflege brauchen, damit nicht Kaffeereste schimmeln oder das Milchsystem verkeimt." In ihrer Dezember-Ausgabe hat die Stiftung Warentest elf Kaffeevollautomaten getestet. Viele der Geräte – zwischen 365 und 1100 Euro – haben überzeugt.
Eine gute Reinigung ist das A und O
Die Tester berücksichtigen allerdings auch die Schimmelbildung in den Geräten bei ihren Untersuchungen: Über Wochen bereiteten sie jeweils mehr als 500 Getränke zu und spülten nach Anleitung. Eklige Entdeckungen blieben ihnen erspart, wie es in dem Bericht heißt. Aber auch, weil sich die Tester genau an die Vorgaben der Hersteller hielten. Das empfiehlt der Experte deshalb auch den Verbrauchern: Der Tresterbehälter und der Wassertank sollte nach jeder Kaffeezubereitung gereinigt werden und abgetrocknet werden. Eine intensivere Reinigung ist erst dann nötig, wenn es die Maschine anzeigt – oft braucht es dann aber ein spezielles Reinigungsmittel.
"Gute Hersteller sorgen dafür, dass eine Maschine einfach zu reinigen ist, zum Beispiel indem sie sie so konstruieren, dass die Brühgruppe leicht aus- und einzubauen ist. Es ist ratsam, dass Verbraucher sich vor dem Kauf anschauen und vielleicht sogar ausprobieren, wie pflegeleicht ihre Wunschmaschine ist," sagt Hinzpeter.
Sparsam Entkalken, Blei und Nickel wegspülen
Die Stiftung Warentest hat allerdings andere Schadstoffe in den Espressomaschinen gefunden. "Früher kam es öfter vor, dass Kaffeeautomaten nach dem Entkalken Blei und Nickel abgaben," sagt Hinzpeter. Das ist auch im jüngsten Test wieder der Fall. Bei einer Maschine traten erhöhte Nickelwerte auf, die das Risiko auf Lungen- und Kehlkopfkrebs deutlich erhöhen können. Auch allergische Reaktionen, wie Hautauschläge, sind weitere mögliche Folgen. Der Experte rät deshalb, den Kaffeevollautomaten nur dann zu entkalken, wenn es wirklich notwendig ist. Der Automat selbst zeige oft den richtigen Zeitpunkt an. "Spülen Sie anschließend lieber einmal mehr. Eine zusätzliche Reinigung wird eventuell vorhandenes Blei oder Nickel beseitigen oder zumindest die Dosis stark minimieren", sagt Hinzpeter.

Jeder Zehnte in Deutschland trinkt einer Umfrage zufolge mehr als fünf Tassen Kaffee am Tag. Das geht aus einer Studie des Meinungsforschungsinstituts YouGov hervor. Nur eine Tasse am Tag genehmigen sich demnach zwölf Prozent. 20 Prozent der Befragten verzichten ganz auf das schwarze Heißgetränk.
Doch ist das gesund? Oder eher schädlich? Und hilft Kaffee gegen Kopfschmerzen? Diese und weiter Mythen klären wir im Folgenden auf!

Kaffee senkt das Darmkrebs-Risiko
Laut einer Studie von amerikanischen und israelischen Forschern erkranken Kaffeetrinker seltener an Darmkrebs – egal ob das Getränke Koffein beinhaltet. Demnach senken bis zu zwei Tassen täglich die Gefahr, zu erkranken, um mehr als ein Viertel. Bei mehr als 2,5 Tassen sank die Wahrscheinlichkeit laut Forschern um 50 Prozent. Die Wissenschaftler konnten jedoch nicht eindeutig beweisen, dass der Kaffeekonsum der Grund dafür ist, dass die Probanden seltener an Darmkrebs erkrankten.
Die Wissenschaftler hatten mehr als 5000 Darmkrebspatienten zum Kaffeekonsum im Jahr vor ihrer Diagnose befragt sowie 4000 weitere gesunde Testpersonen. Die Forscher rechneten Faktoren, die Darmkrebs begünstigen, aus ihren Ergebnissen heraus.

Gerücht: Kaffeetrinker leben länger
Forscher aus dem amerikanischen Harvard wollen herausgefunden haben, dass Kaffeetrinker länger leben als diejenigen Verbraucher, die komplett darauf verzichten. Wer bis zu fünf Tassen täglich trinke, habe eine geringeres Risiko frühzeitig an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu sterben. Die Wissenschaftler müssen laut Stiftung Warentest aber noch erforschen, welche Inhaltsstoffe für ein längeres Leben verantwortlich sind. Eines sei klar: Koffein sei nicht der Grund. Denn auch diejenigen Probanden, die koffeinfreien Kaffee tranken, lebten laut Studie länger.

Gerücht: Durch den Klimawandel stirbt der Kaffee aus
Forscher haben herausgefunden, dass die Erderwärmung der Arabica-Bohne - der wichtigsten Kaffeesorte der Welt - besonders zusetzt. Das zu trockene und zu warme Klima könnte dafür sorgen, dass sich der Kaffeemarkt in den nächsten 30 Jahren stark verändern wird, schreiben sie in einer Studie. Zwar wird der Kaffee wohl nicht aussterben, könnte durch die sinkende Verfügbarkeit aber deutlich teurer werden.

Gerücht: Kaffee schadet dem Herzen
Dieses Gerücht scheint falsch zu sein, denn viele Studien ergaben sogar das Gegenteil: So fanden Forscher der Universität Utrecht heraus, dass täglich zwei bis vier Tassen Kaffee das Risiko eines Herzinfarkts um bis zu 20 Prozent senken können. Südkoreanische Wissenschaftler erklärten zudem, dass wenige Tassen am Tag verstopfte Arterien verhindern können. Auch ihre Forschungsergebnisse zeigten, dass Testpersonen, die drei bis fünf Tassen Kaffee pro Tag tranken, deutlich seltener unter Vorzeichen von Herzkrankheiten litten.

Gerücht: Kaffee schützt vor Diabetes
Zumindest senkt Kaffeekonsum das Diabetes-Risiko. Dies hat eine aktuelle Studie des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung ergeben. Bei täglich über vier Tassen Kaffee lässt sich das Diabetes-Risiko um ein Viertel senken.

Gerücht: Kaffee ist das beliebteste Getränk beim ersten Date
Tatsächlich geht mit 73,3 Prozent die Mehrheit der Deutschen beim ersten Date einen Kaffee trinken. Dies hat eine Umfrage der Online-Partnervermittlung ElitePartner ergeben. Essen gehen liegt mit 72,1 Prozent knapp dahinter. Nur 5,4 Prozent treffen sich beim ersten Date direkt zu Hause.

Gerücht: Kaffee macht impotent
Sollte dieses Gerücht stimmen, dann wäre Kaffee wohl das falsche Getränk beim ersten Date. Brasilianische Forscher können jedoch alle männlichen Kaffeekonsumenten beruhigen: Ihren Untersuchungen zufolge haben Kaffeetrinker sogar beweglicherer Spermien, als Männer, die auf Kaffee verzichten. Wissenschaftler der Universität Michigan haben außerdem herausgefunden, dass Kaffeetrinker häufiger Sex haben als Nicht-Trinker.

Gerücht: Kaffee macht munter
Mehrere Studien zeigen, dass Kaffee konzentrierter macht. Eine Untersuchung prüfte etwa die Wirkung von Kaffeekonsum bei Autofahrern, die nachts unterwegs sind. 125 Milliliter machten die Probanden dabei genauso fit, wie ein kurzes Nickerchen.

Gerücht: Kaffee fördert die Ausdauer
Kaffee macht tatsächlich nicht nur geistig, sondern auch körperlich fit. Geradebei Ausdauersport, wie Laufen, Radfahren und Schwimmen steigert er die körperliche Leistung.

Gerücht: Kaffee bringt Menschen um den Schlaf
Wenn Kaffeekonsum fit und munter macht, liegt es nahe, dass er Menschen beim Einschlafen hindert. Dies belegen Studien zwar, allerdings schwankt die Wirkung je nach dem, wie häufig Menschen zum Kaffee greifen. Bei Vieltrinkern hat sich der Körper an das Koffein gewöhnt, wodurch die Wirkung bei ihnen weniger stark ist. Sie haben auch nach einer späten Tasse Kaffee weniger Probleme mit dem Einschlafen.

Gerücht: Kaffee macht nervös
Es gibt den Verdacht, dass Kaffee gerade bei gestressten Menschen die Ängstlichkeit fördert. Dies gilt laut wissenschaftlichen Untersuchungen zumindest nicht langfristig. Eine Studie von 2011 mag beispielsweise einen positiven Zusammenhang von Koffein und Angsterscheinungen zeigen. Ein Versuch ein Jahr später mit Ratten, die ständig unvorhersehbarem Stress ausgesetzt wurden, zeigte jedoch, dass ihre Ängstlichkeit und ihr depressives Verhalten nach einem langfristigen Koffeinkonsum sank.

Gerücht: Kaffee schadet in der Schwangerschaft
Dies gilt laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung nur dann, wenn Schwangere zu viel Kaffee trinken. Bis zu drei Tassen täglich sind jedoch unbedenklich für Schwangere und stillende Mütter, sowie für deren Kinder.

Gerücht: Kaffee entzieht dem Körper Wasser
Das stimmt, aber laut Deutschem Grünen Kreuz handelt es sich nur um kleine Mengen an Wasser, die Kaffee dem Körper entzieht. Kaffeetrinker scheiden täglich nur drei Prozent mehr Wasser aus als Nicht-trinker.
Bei dem Genuss von Kaffee kommt es allerdings nicht nur auf die Zubereitung im Kaffeevollautomaten, sondern auch auf die Bohne an. Kaffee ist nach wie vor das Lieblingsgetränk der Deutschen – und das mit Abstand. Im Jahr 2013 trank jeder Deutsche – nach Angaben des Deutschen Kaffeeverbandes - durchschnittlich 165 Liter. Beliebteste Zubereitungsarten sind der klassische Filterkaffee sowie die frische Zubereitung des Getränks mit ganzen Bohnen.
Entsprechend wählerisch sind die Deutschen mittlerweile auch mit ihrem Lieblingsgetränk: "Der perfekte Kaffee ist abhängig von meiner Stimmung, vom Wetter und vom Anlass, und der Geschmack ist etwas Persönliches und Emotionales," sagt Michael Gliss. Er ist der erste Kaffeesommelier Deutschlands.
Das Institut für Kaffeeexperten in Wien, an dem auch Gliss ausgebildet wurde, hat es sich nach eigenen Angaben zum Ziel gesetzt, "einen Beitrag zur Hebung der Kaffeekultur, zur Pflege der Kaffeequalität sowie zur Verbesserung des Wissensstandes über Kaffee im Allgemeinen und Speziellen und des Ausbildungsstandes jenes Personenkreises zu leisten". Die Kaffeekultur, so Experte Gliss, sei auf einem guten Wege und "mehr und mehr Menschen verstehen Kaffee wieder als Genuss und nicht als Aufnahme von Flüssigkeit."
Aber während Kaffeevollautomaten früher vor allem ein Statussymbol waren, haben sie mittlerweile viele Käuferschichten erschlossen. "Wer einen Kaffeevollautomaten nutzen möchte, muss bereit sein ihn so aufmerksam zu hegen und zu pflegen wie ein Haustier. Das beginnt mit der täglichen Routine wie Wasser tanken, Kaffeekuchen entsorgen, Milchschäumer putzen und geht bis zum regelmäßigen Entkalken. Andernfalls muss er in Kauf nehmen, dass die Maschine zickt und er wegen Keimen seine Gesundheit gefährdet", gibt Hinzpeter von der Stiftung Warentest zu Bedenken.












