Symptome und Inkubationszeit Omikron-Varianten, Grippe und Erkältung im Vergleich

Symptome und Inkubationszeit der Corona-Omikron-Variante Quelle: imago images

Gefährlich wird es vor allem dann, wenn die Symptome einer Corona-Variante mit denen einer Erkältung verwechselt werden. Wir vergleichen die Symptome und die Inkubationszeit der Omikron-Variante, des Subtyps BA.5, der Grippe und von Erkältungen.

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Das Coronavirus bringt hauptsächlich Symptome wie Fieber, Kopfschmerzen und Husten mit sich. Kein Wunder also, dass viele zunächst denken, sich statt mit Covid-19 oder der Omikron-Variante infiziert zu haben, nur an einer Grippe oder Erkältung zu leiden. Wir zeigen, welche Symptome beim Coronavirus, einer Erkältung oder Grippe und der Omikron-Variante oder dem neuen BA.5-Subtyp auftreten können. 

Seit Wochen befinden sich die Corona-Infektionszahlen in einem für die Sommermonate unerwarteten Hoch. Die angekündigte Sommerwelle ist Realität geworden. Das Corona-Virus lässt das Land weiterhin nicht los und mit zunehmender Dauer steigen die Kosten für die Pandemiebekämpfung.

Lange Zeit waren kostenlose Tests an jeglichen Orten und auch grundsätzlich gilt weiterhin: Für ein belastbares Ergebnis, ob Sie sich nun wirklich mit Corona infiziert haben, sorgt allerdings nur ein Schnell- oder PCR-Test. Inzwischen kosten die Test jedoch in vielen Fällen Geld.

Symptome und Inkubationszeit: Omikron-Variante BA.5, Grippe und Erkältung im aktuellen Vergleich 2022

Wie lange ist die Inkubationszeit bei der Omikron-Variante BA.1?

Bei der Omikron-Variante BA.1 wird die Inkubationszeit, also die Zeit von Ansteckung bis Beginn der Erkrankung, kürzer geschätzt als bei den anderen vorherigen Corona-Varianten. Studien beobachten eine Inkubationszeit von drei Tagen. Davor wurde die Inkubationszeit auf fünf bis sechs Tage geschätzt. Wird die komplette Spannweite einbezogen, kann die Inkubationszeit von Covid-19 jedoch bis zu 14 Tage andauern. Die Ansteckungsfähigkeit nimmt beim normalen Verlauf nach etwa zehn Tagen ab, bei schweren Verläufen sind die Erkrankten lange darüber hinaus ansteckend.

Wie lange ist die Inkubationszeit bei der Omikron-Variante BA.5?

Diese Frage kann noch nicht abschließend beantworten werden, da die Forschung den Omikron-Subtyp BA.5 aktuell noch intensiv untersucht und zu wenig über diese Variante weiß. Derzeit tragen aber vor allem die Omikron-Sublinien BA.4 und BA.5 zu den ungewöhnlich hohen Fallzahlen für die Sommermonaten bei. 

Auch geht das Robert-Koch-Institut (RKI) nunmehr davon aus, dass BA.5 die in Deutschland aktuell am weitesten verbreitete Variante ist. Laut ihrem jüngsten Wochenbericht (KW 27) beziffert die Gesundheitsbehörde den Anteil von BA.5 anhand einer Stichprobe auf 86,5 Prozent der bekannten Fälle. Während sich der Anteil des Subtyps BA.4 weiterhin im einstelligen Prozentbereich bewegt, hat BA.5 die noch im Vormonat dominierende Variante BA.2 innerhalb weniger Wochen verdrängt.

Über die Inkubationszeit von BA.5 mutmaßen Experten derzeit. Schaut man allerdings in die Vergangenheit und auf die unterschiedliche Inkubationszeit zwischen den Omikron-Subtypen BA.1 und BA.2, könnte sich die Inkubationszeit der neuen Omikron-Variante BA.5 erneut unterscheiden. Vermutungen gehen davon aus, dass sich Symptome von BA.5 erst nach einer Woche zeigen könnten. Die hohen Inzidenzen der vergangenen Wochen legen zudem nahe, dass mit BA.5 sich das Virus erneut leichter verbreitet als die Ursprungstypen von Covid 19. Allerdings geht das RKI nicht davon aus, „dass Infektionen mit BA.4 oder BA.5 schwerere Krankheitsverläufe oder anteilig mehr Todesfälle verursachen als Infektionen mit BA.1 und BA.2.“

Welche Symptome hat das Coronavirus?

Die häufigsten Symptome, die nach einer Infizierung mit dem Coronavirus auftreten, sind Husten und Fieber. Aber auch Schnupfen, Atemnot, Abgeschlagenheit, Hals- und Kopfschmerzen sowie Muskel- und Gelenkschmerzen können auftreten. Darüber hinaus klagen einige Betroffene über die Beeinträchtigung des Geruchs- und Geschmacksinns. In seltenen Fällen sind auch Symptome wie Bauchschmerzen, Durchfall, Benommenheit oder eine Lymphknotenschwellung zu beobachten. Sollte der Krankheitsverlauf schwerwiegender sein, entwickeln Patienten nach einigen Tagen eine Lungenentzündung. In diesem Fall sollten Betroffene sich unbedingt im Krankenhaus behandeln lassen.

Zu beachten ist jedoch, dass je nach gesundheitlichem Zustand der Person, die Symptome des Coronavirus unterschiedlich und individuell auftreten können. Zudem gibt es keine einzigartigen Merkmale, anhand derer sich Covid-19 erkennen lässt.

Masken, Impfungen, Quarantäne: Während die Infektionszahlen steigen, wird über die Strategie gestritten. In vielen Unternehmen ist die Lage angespannt, nach dem Sommer könnte sie sich verschärfen.
von Sonja Álvarez

Welche Symptome zeigen Kinder bei einer Infektion mit Corona? 

Oft zeigen Kinder, die sich mit SARS-CoV-2 infiziert haben, andere Symptome als Erwachsene. So konnte in einer Studie in Großbritannien festgestellt werden, dass gut die Hälfte der Kinder keine Symptome im Zusammenhang mit dem Coronavirus hatte. Bei der anderen Hälfte der 1000 Probanden wurden vor allem Fieber (31 Prozent), Bauchkrämpfe, Durchfall und Erbrechen (zusammen 19 Prozent) und Kopfschmerzen (18 Prozent) festgestellt. Belastungen der Atemwege, also beispielsweise Husten oder Atemnot, kamen deutlich seltener vor als bei erwachsenen Personen. Insgesamt verspüren aber 80 Prozent der Betroffenen keine oder nur sehr leichte Symptome.

Welche Symptome hat die Delta-Variante des Coronavirus?

Die Symptome der Delta-Variante unterschieden sich von denen der herkömmlichen Corona-Erkrankung. Zwar gehört Fieber noch immer zu den häufigeren Symptomen, die Beeinträchtigung des Geruchs- und Geschmacksinns, die bislang oft bei Krankheitsverläufen mit Corona beobachtet werden konnte, trat bei der Delta-Variante stattdessen weniger häufig auf.

Weitere Symptome der Delta-Variante sind Kopfschmerzen, eine trockene, raue Kehle und eine laufende Nase. Somit kann die Delta-Variante leicht mit einer Erkältung oder einem Schnupfen verwechselt werden.

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Welche Symptome hat die Omikron-Variante des Coronavirus?

Beobachtungen mit der Omikron-Variante des Coronavirus zeigen, dass bei dieser Virusvariante Hals- und Rachenschmerzen häufiger als bei anderen Corona-Varianten zu den Symptomen gehören. 

Bei der Omikron-Variante scheinen der Mund- und Rachenraum, die Mandeln sowie die Lymphknoten stärker betroffen zu sein, statt der Lunge. Der Verlust des Geruchs- und Geschmacksinns tritt bei der Omikron-Variante noch seltener auf als bei der Delta-Variante. Erste Studien weisen darauf hin, dass der Krankheitsverlauf bei der Omikron-Variante oftmals schwächer verläuft als bei den vorigen Varianten, so die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

Da die Symptome leicht mit der einer Grippe oder Erkältung verwechselt werden können, ist es ratsam, sich regelmäßig auf das Coronavirus testen zu lassen.

Welche Symptome hat der Omikron-Subtyp BA.5?

Der Krankheitsverlauf bei den Subtypen BA.1 und BA.2 fällt in der Regel mild aus. Nur in selten Fällen treten nach einer Infektion mit diesen Varianten auch schwere Verläufe auf. Die häufigsten Symptome dieser Varianten sind Schnupfen und Kopfschmerzen, selten kommt es nach einer Infektion zu Fieber. 

Auch Husten wird bei den Omikron-Varianten BA.1 und BA.2 nur selten beobachtet. Dies scheint sich laut Virologen hingegen vom Omikron-Subtypen BA.5 zu unterscheiden. Bei Subtyp BA.5 klagen Infizierte wieder vermehrt über Husten, die Symptome seien ähnlich wie bei einer Bronchitis. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) würden Spezialisten aktuell untersuchen, in welchem Ausmaß sich BA.5 mit Blick auf Ausbreitungsgeschwindigkeit und Krankheitsverlauf von den bisherigen Varianten unterscheidet.

Wie es aus Wissenschaftskreisen heißt, kann in seltenen Fällen eine Infektion mit der Omikron-Subvariante BA.5 auch zu Long Covid führen, sodass die Symptome langfristig anhalten können.

Welche Symptome hat der Omikron-Subtyp BA.2.75?

Die Daten zu möglichen Symptomen des neuen Subtyps BA.2.75 sind Medienberichten zufolge noch zu gering, um eine konkrete Aussage treffen zu können. Demnach ist auch noch nicht bekannt, wie schwer die neu entdeckte Omikron-Variante BA.2.75 die Gesundheit belasten kann. Auch das RKI hält sich mit konkreten Aussagen zur BA.2.75-Mutation noch zurück. Zwar verweist das RKI im Wochenbericht darauf, dass in einigen Gebieten der Welt, so etwa in Indien, der Anteil von BA.2 und BA.2.75 wächst, stellt aber auch heraus, dass die Rolle für das Infektionsgeschehen in Deutschland und die schwere der Krankheitslast unklar ist.

Corona oder Grippe? – Welche Symptome hat die Grippe?

Grundsätzlich ist die Grippe allein anhand der Symptome nur sehr schwierig von Covid-19 zu unterscheiden. So können beide sowohl ohne Symptome auftreten, als auch Anzeichen für eine Atemwegserkrankung aufweisen. 

Betroffene einer Grippe-Infektion klagen zumeist über trockenen Husten, abrupt einsetzendes hohes Fieber sowie Kopf- und Gliederschmerzen. Laut RKI beträgt die Inkubationszeit der Grippe ein bis zwei Tage. Grippewellen treten vor allem saisonal zwischen November und März auf, bis sie zum Frühjahr und Sommer wieder abflachen. Das liegt daran, dass das Grippe- oder auch Influenza-Virus bei kälteren Bedingungen stabiler ist.

Corona oder Grippe? – Welche Symptome hat eine Erkältung?

Die bei einer Erkältung am häufigsten auftretenden Symptome sind Schnupfen, Husten, Halsschmerzen, Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen, leicht erhöhte Körpertemperatur sowie allgemeines Unwohlsein. Diese treten in vielen Fällen schleichend über mehrere Tage auf. Wie Covid-19 kann auch eine Erkältung ganzjährig auftreten.

Was tun bei Verdacht auf eine Corona-Infektion?

Sollten Sie Symptome aufweisen, die auf eine Covid-19-Infektion hinweisen, sollten Sie zunächst beim Arzt oder dem zuständigen Gesundheitsamt anrufen und den Verdacht mitteilen. Dann erhalten Sie Auskunft, ob Sie sich auf Covid-19 testen lassen sollten. Im Anschluss sollten Sie gegebenenfalls ein Testzentrum aufsuchen oder in der Apotheke, dem Supermarkt oder Drogeriemärkten einen Corona-Selbsttest besorgen, mit dem Sie sich auch zu Hause testen können.

Zum Schutz der Mitbürger sollten Sie bereits vor dem Testergebnis darauf achten, sich selbst zu isolieren. Im besten Falle bleiben Sie gänzlich zu Hause bis das Testergebnis vorliegt. Sollten Sie dennoch unterwegs sein, so sollten die gängigen Hygieneregeln wie Abstand halten und das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung eingehalten werden.


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