Hochschulranking Das sind die besten Unis für Elektrotechniker

Die FH Aachen belegt unter den besten Fachhochschulen für Elektrotechnik den Spitzenplatz. Quelle: FH Aachen

Roboter, 5G, Mikrochips: An Elektrotechnikern führt bei diversen Zukunftstechnologien kein Weg vorbei. Das Hochschulranking zeigt, welche Bildungsstätten in der Wirtschaft besonders beliebt sind.

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Thomas Ritz macht sich keine Illusionen. „Elektrotechnik klingt heute nicht mehr so sexy, das wissen wir“, gesteht der Dekan des Fachbereichs Elektrotechnik und Informationstechnik an der FH Aachen. Damit sich die Studieninteressierten bei der in die Jahre gekommen Bezeichnung nicht gleich gruseln, wirbt der Fachbereich ganz bewusst mit seinen modernen Forschungsprojekten. Es überzeuge viele Studieninteressierte, wenn sie sehen, „was wir in der Automatisierungstechnik oder dem autonomen Fahren vorantreiben“, sagt Ritz.

So rüsteten Studierende am Fachbereich bereits in Eigenarbeit einen Kia zu einem ferngesteuerten Auto um. „Wir vereinen hier die beiden Studiengänge Elektrotechnik und Informatik“, sagt Ritz. Auf diese Interdisziplinarität komme es in einer immer stärker vernetzten Welt an.

Und die Roboter und Autos zeigen Wirkung. Die FH Aachen ist im Hochschulranking der WirtschaftsWoche die beste deutsche Fachhochschule für Elektrotechnik. Die Employer-Branding-Beratung Universum fragte etwa 500 Personalverantwortliche von Unternehmen mit zehn bis zu Tausenden Beschäftigten, wo sie ihre Mitarbeiter am liebsten rekrutieren – und worauf sie dabei achten. Hinter Aachen folgen die Hochschule München und die TH Köln. Bei den Universitäten führt die Technische Universität München das Ranking knapp vor der RWTH Aachen und der Technischen Uni Berlin an.

Besonders auffällig: Viele Städte sind im Ranking für Elektrotechnik gleich mehrfach vertreten. Aachen, München und Berlin finden sich unter den besten Unis und den besten FHs wieder. Und selbst Darmstadt, Karlsruhe und Dresden können von sich behaupten, dass eine der zehn besten Unis und eine der zehn besten FHs für Elektrotechnik aus ihrer Stadt kommen.

Dekan Thomas Ritz, der vor seiner Zeit an der FH Aachen beim Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation arbeitete, kennt den Stellenwert der FH bei Personalern auch aus persönlicher Erfahrung. Häufig werde er von Unternehmen gefragt, ob er nicht ein paar seiner sehr guten Absolventen vermitteln könnte. „Davon haben wir natürlich hunderte. Aber nur in den seltensten Fällen können wir auch wirklich jemanden vermitteln“, sagt Ritz. Die Nachfrage übertreffe das Angebot um ein Vielfaches.

Immerhin sei die FH kein „Massenbetrieb“. In der Elektrotechnik starten im Jahr rund 150 Studierende. Dadurch ist eine besonders intensive Betreuung samt Praxisnähe möglich. Und gerade die zählt bei den im Hochschulranking befragten Personalern zu den wichtigsten Kriterien bei der Rekrutierung von Absolventen.

Um die zu ermöglichen, werden die Studierende in vielen Modulen in kleine Gruppen unterteilt. „In unseren Laboren oder auch in der Wirtschaft operieren unsere Studierenden dann sozusagen am offenen Herzen der Industrie. Das sind viel mehr als kleine Experimente, bei denen sie nur bunte Drähte zusammenstecken“, sagt Ritz.

Mit einigen Unternehmen kooperiert die FH dabei besonders eng. Darunter sind laut Ritz alle großen Automobilhersteller und weitere Industrieunternehmen. Doch wenn er mal mit Studierenden über ihre künftige Karriere spricht, versuche er den Akademikern Jobs bei kleinen Unternehmen und Mittelständlern schmackhaft zu machen. „Häufig sind gerade diese Hidden Champions wirkliche Innovationstreiber“, sagt Ritz. Und „Hidden Champion“ klingt sogar noch zukunftsträchtiger als „Mittelständler“.

Mehr zum Thema: Die Absolventen dieser Unis haben bei deutschen Unternehmen die besten Chancen – die Ergebnisse des WirtschaftsWoche-Hochschulrankings 2021.

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